Montag, 14. Oktober 2013

Die Audiovision zur Reise ist fertig.

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Bei Interesse an einem Vortrag bitte email: jskubinna @ gmx punkt de

Montag, 12. August 2013

Schöne Erinnerungen

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Back Home !

Freitag Abend im Taybank Music Pub in Dunkeld war noch die Hölle los: die "Red Wings" spielten auf zu Blues und Rock. Unser Abschiedsabend. Das ein oder andere Bierchen noch trinken und den letzten Whisky vor Ort, wo er ja bekanntlich am besten schmeckt. Morgens noch ein letztes Mal in strahlendem Sonnenschein an die Tay und dann mit vollem Gepäck Richtung Endinburgh Flughafen. Meine Sozia Biggi, äußerst skeptisch dieser Transferfahrt gegenüber, verharrte die 80 km wie ein Stein auf dem hinteren Sitz. Alles verlief gut, auch die Überquerung der von Biggi gefürchteten Forth Bridge (manchmal heftiger Seitenwind), so dass wir den Flughafen rechtzeitig erreichten. Für mich wurde es auf einmal knapp: die 250 km Landstraße bis Newcastle zogen sich, Kurve um Kurve. Meine Motivation Motorrad zu fahren war gedämpft: zu schön waren die letzten 3 Wochen, aber irgendwann muss es ja wieder nach Hause gehen. Auf der Fähre wurden dann mit den anderen Motorradfahrern die Geschichten der letzten Tour durch Schottland ausgetauscht. War ein schöner Abend, Danke an Hans-Peter aus der Schweiz und an Gail und Derrick aus Five. Nach 17 Stunden Fährfahrt dann nur noch das Abreißen der 265 km der Holländischen und Deutschen Autobahnen bis nach Hause - zwar bei schönem Wetter aber...na ja, sicher und gesund wieder zu Hause.
Heute sitze ich wieder im Büro und denke ab und zu an Berge, Inseln, Lochs, nette Begegnungen, all' die außergewöhnlichen Erlebnisse, tolles Motorradfahren... apropos, ich glaube ich muss es nicht noch einmal speziell erwähnen: meine 25 Jahre alte Honda Transalp XL 600 V hat gehalten, ohne die kleinste Mucke, souverän, stabil und sicher. Benzinverbrauch 4,8 l auf 100 km, und ein Liter Öl für 4500 km. Ich denke, dass ich ihr eine verdiente Inspektion, neue Radlager, neue Reifen, neue Blinker :-) und eine Sitzbankreparatur spendieren werde und sie weiterfahren werde.
Im Gegensatz dazu, was habe ich da für Pannen-Geschichten von den Deutschen Edel-Reise-Enduros der Neuzeit gehört? ;-)
Zu Abschluss noch ein Foto mit dem Hinweis: Schottland und die Hebriden sind immer eine Reise wert, vor allen Dingen mit dem Motorrad.

Freitag, 9. August 2013

Arbeitsmittel

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Urlaub in den Highlands

Aufgrund der vielen Nachfragen der verehrten Leserschaft, hier ein Bericht über die letzte Woche in den Highlands: Letzten Samstag sind wir also bei stürmischen und kaltem Wetter von Fort William nach Dunkeld gefahren. Das Wetter schlug schon am nächsten Tag auf Sommer um. Nach der recht anstrengenden Tour über die Äußeren Hebriden und durch Nordschottland war nun Entspannung angesagt - natürlich auch mit dem Motorrad: Destillenbesichtigung in Aberfeldy, Whiskyeinkauf in Lochnagar mit Durchquerung des wunderschönen Glen Shee Tales, Besichtigung uralter Pfahlbauten am Loch Tay, Schlossbesichtigungen bei den Menzies in Weem und im Blair Atholl Caslte, Durchwanderung des Killiekrankie Tales (ja, wirklich zu Fuß) und vor allem jeden Abend ins Taybank, Musik machen und hören und den ein oder anderen Single Malt Whisky zu genießen. Wie ihr lest, geht es Biggi und mir ganz phantastisch, bis auf die Tatsache, dass es morgen wieder nach Hause geht: Biggi fliegt und ich vertraue die letzten 800 km der ca. 4500 km Gesamtstrecke meiner treuen, zuverlässigen und mittlerweile geliebten Honda Transalp (genannt Transe) an. An alle, die mich kennen: cu soon! Für alle anderen: Danke, dass ihr den BLOG verfolgt habt und mich so oft "angeklickt" habt.
We will be seeing you again! - Bidh sinn gad fhaicinn!

Samstag, 3. August 2013

Erholungsphase nach einer unvergesslichen Reise

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Freitag, 2. August 2013

Bye, bye!

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Zum letzten mal fahren wir an die Westküste, von Fort William aus nach Malaig. Biggi fährt mit dem Harry Potter Dampfzug "The Jacobite". Ich nehme die kurvigen Straßen natürlich wieder unter die Räder meiner äußerst treuen und mit frisch gespannter Kette versehenen Hondas Transalp. Das Wetter spielt heute mit: Sonne und Wolken, so wie es der Fotograf gerne hat. An den Stränden von Arisaig mache ich halt und blicke weit hinaus auf's Meer hinüber zur Insel Skye. Auf dieser Tour der letzte Blick auf die Hebriden. In Mallaig treffe ich Biggi, die aus dem Zug einzigartige Perspektiven der wild zerklüfteten Landschaft sehen konnte. Ich schwinge ich die Straße nachdenklich zurück nach Fort William und schaue dabei lange, auf den wie immer, in Wolken liegenden, höchsten Berg Schottlands - den Ben Nevis. So lange war diese Tour geplant und jetzt ist sie vorbei. Alle auch noch so hoch gesteckten Erwartungen wurden übertroffen. Das Wetter war hervorragend. Mit den schönen Bilder und Erinnerungen an nette Begegnungen in meinem Kopf werde ich jetzt lange Zeit auskommen müssen. Aber ich werde davon berichten. Versprochen!
Wer etwas von den Bildern in meiner Kamera sehen und von meinen schottischen Geschichten hören möchte, ist ab Oktober gerne dazu eingeladen. Wann und wo weiß ich noch nicht genau, aber bis dann sollte der Lichtbildervortrag: "Mit dem Motorrad zu den Äußeren Hebriden - Schottland im äußersten Nordwesten" fertig sein.

So, ab morgen geht es für eine Woche in den Urlaub :-) nach Dunkeld in die Highlands, in unser geliebtes Häuschen. Ich meine so richtig Urlaub: entspannen bei Musik, Whisky und Nichtstuen - von 3150 km Motorradfahren in nur 2 Wochen und von unendlich viel fotografieren. Ich freu' mich darauf und bin denn mal in den Ferien. Slainté!

Der "live BLOG" ist hiermit beendet. Aber keine Sorge, ich melde mich schon mal wieder. Aber bis dahin bye, bye.

West Coast Feeling

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Donnerstag, 1. August 2013

Schottischer Regen

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"Mensch, wo ist es denn?" Mache eine kurze Pause und blicke über das wolkenverhangene Loch Ness. "Ich kann Nessie nicht sehen." Heute sind alle sommerlichen Farben irgenwie "abgeschaltet". Fahre auf der nichttouristischen Seite auf wunderbar neuer Staßendecke das gesamte Loch Ness entlang. Man sieht auf dieser vergessenen Seeseite zwar dann nicht Urquart Castle, aber ich erspare mir auch eine Armada an Reisebussen. Am Westlichen Ende des Sees schwingt sich die Straße zu einem Pass hinauf. Ab hier Nebel und Dauerregen. Die restlichen Stationen vor Fort William, wie Spean Bridge und Glengarry will ich jetzt nicht romantisieren. Es ist sicherlich sehr schön hier, das weiß ich von meinen letzten Reisen, aber heute ist es grauselig: der Schottische Regen dringt so langsam durch meine Kombi und das Thermometer zeigt nur noch 12 Grad. Fort William ist vor lauter Nebelregen kaum auszumachen. Komme klatschnass in das Myrell Banks Guesthouse. Endlich. Trockene Klamotten, ein heißer Kaffee und ein Nachmittagsschläfchen. Dann kommt Biggi, die einen Busausfall hatte... aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt wäre ein leckerer Single Malt Whisky genau das Richtige - aber den soll es hier ja geben :-)

Mittwoch, 31. Juli 2013

On the road again

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Königsetappe

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Ullapool - Durness - Tongue - Lairg - Inverness (385 Km)
Früh bin auf's Motorrad gestiegen und das Wetter hat mich prompt mit Sonnenschein und weißen Wölkchen belohnt. Die Küstenstraße nach Durness windet sich, großenteils einspurig, durch grandiose Täler und an mächtigen Felsen vorbei. Die bemosten Berge ragen vom Meer her in Höhen von bis zu 1000 m auf. Schwere Wolken hängen an ihnen fest - regnen sich aber heute Gott sei Dank nicht ab. Es ist frisch auf der Maschine. Dann ein riesiges Hochtal, ca. 20 Km lang: Strath Dionard. Die mittlerweile vermehrten Wolken lassen für einen Augenblick das Licht durch: märchenhaft schön. Gegen Mittag erreiche ich Durness, 58°34`30`` nördlicher Breite: weiße Strände, ein Friedhof mit Meeresblick, die letzten Felsen vor Cape Wrath und 4 Deutsche Motorradfahrer aus Nordrhein Westfalen. Nette Leute, mit denen ich schon gestern am Fährterminal in Stornoway ein Pläuschchen hielt. Foto' s werden gemacht und dann geht es nach dem Befüllen meines kleinen Tanks für mich weiter: Gute Fahrt Leute und noch viel Spaß in Scotland. Die Nordküste bis Tongue verlangt wieder nach Superlativen. Karge 100 m hohe Klippen, menschenleere Sandstrände - eine einzigartige Naturschönheit. Durch das Strath Bagastie Tal geht es zurück vorbei an einsamen Lochs. Wieder ca. 100 Km Single Track Roads und Natur pur. Ab Bonar Bridge dann wieder bessere Straßen. Eine fantastische Tagestour geht in Inverness zu Ende - vielleicht die landschaftlich reizvollste und schönste Strecke, die ich je in Schottland gefahren bin.

Dienstag, 30. Juli 2013

Sommerfrische vor dem Argyll Hotel

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Bye, bye Outer Hebrides

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Ich mach's kurz: habe die Äußeren Hebriden verlassen, mit der Fähre nach Ullapool. Gestern noch mit einigen Einheimischen kräftig Abschied gefeiert und nun bin ich weg von diesen zauberhaften Inseln am westlichen Rand von Europa. Ein bischen Wehmut kommt da schon auf, sie immer kleiner und dann, nach drei Stunden, ganz am Horizont verschwinden zu sehen. Jetzt könnte dieser Blog ja zu Ende sein, aber ich fahre noch weiter: ganz, wirklich ganz in den Norden der Mainlands soll es gehen. Morgen. Biggis und meine Wege trennen sich also wieder - keine Angst - nur kurz. Wer also Lust hat kann beim Weiterlesen die Reise weiterverfolgen. Ersteinmal gab's Reparaturen an der Transe. Beide hinteren Blinker sind ganz zwanglos abgebrochen. Der 25 Jahre alte Kunststoff hat die Rappelei auf den wenig befestigten Strassen nicht ausgehalten. Mittels Isolierband, einem Eisstäbchen und einem Spanngurt sind die Blinker professionell und abenteuertauglich wieder befestigt ( siehe Bild :-) Für die nächsten 2000 km sollte das reichen.
Jetzt sind wir erstmal im Argyll Hotel !!! in Ullapool und werden es uns heute Abend gut gehen lassen.

Montag, 29. Juli 2013

Torfstecher und Harris Tweed

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Pete erklärt mir, dass er den Torf nur für den Eigengebrauch sticht. Ich beobachte und fotografiere sein Tun und er ergänzt: "Ich benutze Torf zum Heizen und Kochen, er ist preiswert und liegt hier überall herum. Den muß ich nur ein wenig trocknen lassen, aber das machen ja der Wind und die Sonne." Pete wird schon im Rückspiegel kleiner, als Biggi und mich ein Platzregen erwischt. Wir flüchten in eine Bushaltestelle und wettern diesen ergiebigen Schauer ab. An unserem letzten vollen Tag auf den Western Isles fahren wir kreuz und quer über die Insel Lewis. Ich glaube Biggi hat mittlerweile Gefallen am Cruisen über kleinste Strässchen und Wege gefunden, gibt es aber nicht zu. Auf jeden Fall aber ist sie eine geduldige und angenehme Beifahrerin und hat jetzt auch schon über 400 km auf der Transalp ausgehalten. Beim Anblick dieser malerischen Landschaften vergisst man halt Zeit und Weg. Mittags schauen wir bei einen Weber vorbei. Jonathan. Er fertigt in aufwendiger Art und Weise Stoffe aus der Wolle der Schafe aus Harris. Auch wenn er auf Lewis lebt und webt, produziert er den begehrten und durchaus teuren Harris Tweed. Harris an sich ist viel zu klein, um all' seine Wolle verarbeiten zu können. Jonathan benutzt einen alten, mechanischen und Fußbetriebenen Webstuhl. Der Tweed, den er produziert ist fest und rauh. Später wird er teils hier auf den Äußeren Hebriden, teils in der ganzen Welt verarbeitet und getragen. Webmuster gibt es jedoch nur zwei. Fischgrät und Karos. Ab und zu halten wir an, um einfach im Gras oder am Stand zu entspannen, essen unglaublich trockene Kekse und schauen den Schafen beim glotzen zu. Das Leben hier beruhigt und entschleunigt. Diese Anweisung zur Lebenseinstellung steht ja auch vor jeder Kurve: Slow down!

Sonntag, 28. Juli 2013

Sonntag auf Lewis

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Auf einer Entdeckungstour in fremden Ländern passt es immer ganz gut, wenn der Entdecker sich den Entdeckten in gewissem Maße anpasst - auch hier auf den Äußeren Hebriden. Das Wochenendritual, hier auf diesen westlichen Inseln, ist einigermaßen befremdlich: am Samstagabend trifft sich die nahezu gesamte Bevölkerung, Kranke, Kinder und Polizisten sind entschuldigt, zum gemeinsamen Alkoholkonsum im Pub. Unterstrichen wird das Ganze mit heidnischen Tänzen zu Livemusik. Schluß ist erst, wenn nichts mehr "reingeht" oder keiner mehr stehen kann. Am Sonntag dann, wird ebenso exessiv gebetet. 3 mal am Tag in Gottespreisungen, die bis zu 3 Stunden dauern. Das restliche öffentliche Leben, Restaurants eingeschlossen, ist geschlossen. Und so wiederholt sich dieser Brauch auf den äußeren Hebriden jede Woche auf's Neue. Also, wie gesagt, wir haben am Samstag mitgemacht und sind dabei nicht sonderlich aufgefallen. Am Sonntag jedoch konnten wir uns für den Kirchgang nicht erwärmen. Los auf's Mopped und ab! Einmal die fast gesamte Insel Rund. Das Wetter ist heute etwas durchwachsener aber mild. An Nachmittag schauen wir uns das Black House Village bei Garenin an. Wohnen vor hunderten von Jahren an der wilden Westküste der Insel. Beindruckende Häuser, innen und außen original Restauriert. Die Einrichtung war noch weit entfernt vom Stil der Schwedischen Möbelneuerfindung. Der Himmel wird Schwarz. Wir machen uns Regenfest und treten den Weg zurück nach Stornoway an. Dann bricht die Wolke los. 50 km im Regen - die sonst so hübsche Landschaft sieht jetzt zum Fürchten aus. Wir erreichen unser Zimmer im vorzüglichen Hebridien Guest House schnell. Selbst Biggi, die beste Sozia der Welt, kann es nur mit Humor nehmen: so what.

Samstag, 27. Juli 2013

The Calanish Stonecircle

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Nocheinmal der Westen und stehende Steine

Das kleine Flugzeug hat Brigitte im strömenden Regen nach Stornoway gebracht - ab jetzt reisen wir zu zweit. Abendessen im Royal Hotel, Pubbesuch bei Terry und dann nur noch ins Bett. Am Morgen ist es denn soweit: Biggi besteigt als Sozia meine Honda. Unser Ziel ist der felsige Westen von Lewis und eine wunderschöne Sandstrandbucht bei Uig. Das Wetter ist wieder wunderschön: der blaue Himmel ist verziert mit überwiegend weißen Wölkchen ( wie bei den Schafen gibt es bei den Wolken auch immer mal wieder ein paar Schwarze). Wir relaxen am Strand und schauen auf der blauen Atlantik. Gegen Mittag verlassen wir das Kleinod und fahren zu "den" stehenden Steinen in Schottland. The Calanish Standing Stones. Steinkeise gibt es ja wirklich viele, aber solch eine große Ansammlung von mächtigen, bearbeiteten Steinen findet man in Schottland nicht. Laut Hinweistafeln haben die Keltischen Vorfahren vor 5000 Jahren die Steine aus "Spaß' anner Freud'" dort aufgestellt. So als Gruppenerlebnis halt. Erst Jahrtausende später wurden sie als Kultstätte genutzt. Na, wollen wir das 'mal glauben. Auf jedenfall sind diese Monolithen schon das kulturelle Highlight auf der Insel Lewis. Wir fahren noch zu zwei weiteren, kleineren Stonecirclen in der Nachbarschaft - die Menschen dort hatten wohl auch Langeweile. Die Sonne brennt vom Himmel. Ja, ich bin immer noch auf der Äußeren Hebriden. Nach 130 km sind wir wieder zurück, um viele Eindrücke reicher. Biggi ist erschöpft aber glücklich, denn das Motorradfahren war nicht so schlimm wie sie erwartet hatte :-) und der Zauber der Landschaft hat sie, wie mich die Tage zuvor schon, einfach umgehauen.

Freitag, 26. Juli 2013

Stornoway Castle

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Stornoway Einkaufsstraße

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West Lewis und Stornoway

Eigentlich nicht zu glauben: landschaftlich gibt es immer noch Steigerungen auf den Äußeren Hebriden - die Westküste von Lewis! Das Wetter ist durchwachsen, doch ab und zu drängt es einen Sonnenstrahl zur Erde. Die Transe rollt leise brummend zur bergigen Westküste. An die Schafe auf der Strasse habr ich mich ja schon gewöhnt. Das ist so eine Art "Hammelslalom" - bei Berührung haben Beide verloren. Plötzlich Nebel, und was für eine Suppe! Sofort sieht die Landschaft, die Berge und Felsen und der Atlantik in ihren Pastellfarben mystisch aus. Stehe auf einem Friedhof und mache Fotos. Hoffentlich kommt da keiner hoch. Danach übernimmt die Sonne wieder das Regiment und alle Farben erstrahlen wieder mit voller Kraft. Die einspurigen Wege, auf denen ich schon seit einer Stunde fahre, haben Gras in der Mitte und Rollsplit links und rechts. Das ist eine echte Eierei. So, 200 km gefahren und kein Cafe, Pub oder etwas ähnliches. Schade, ein warmer Kaffee wäre jetzt gut. So trinke ich halt den Kalten aus der Dose. Zurück Richtung Stornoway gebe ich etwas Gas und flüchte vor einem Wolkenbruch und schaffe das fast. Jetzt scheint wieder die Sonne. So ist das hier, vier Jahreszeiten an einem Tag. Stornoway ist ein kleiner, netter, rauher, beburgter, Fischereihafen. Fühle mich am 2. Tag hier schon ganz heimisch. War gestern Abend beim schlechtesten Chinesen der Welt. Wenn dieser Superlativ mal reicht! Heute abend dagegen habe ich ein Tisch für Zwei im Royal Hotel bestellt, um bei Biggi echt Eindruck zu schinden. Mal sehen ob's klappt.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Am "Ende" der Äußeren Hebriden

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The Butt of Lewis

Die Strasse ist menschenleer. Nur ein paar Schafe waermen sich auf dem schmalen Asphalt in der Sonne. Es ist noch frisch. Ich bin, wieder frueh, unterwegs auf dem Weg von der Isle of Harris zur Isle of Lewis. Genaugenommen sind die beiden Inseln geologisch gleich. Bevor es jedoch die Passstrasse gab, hat man so getan als waeren es zwei Inseln. Und weil das so praktisch war, hat man es einfach so gelassen.
Je noerdlicher man kommt, desto gerader und kurvenloser werden die Strassen. 10 km geradeaus, dann eine leichte Biegung im Strassenverlauf, dann wieder 10 km geradeaus. usw. Die Berge werden immer weniger und weichen einer flachen Huegellandschaft. Links und rechts des Weges sehe ich Moore und Heather, bei uns heist das Heidekraut, Nur noch wenige Haeuser und ganz selten mal ein Dorf. Das Navi zeigt mir nur noch wenige Kilometer Strasse an. Dann , auf einmal bin ich da: The Butt of Lewis (das uebersetze ich jetzt mal nicht). Ein Leuchtturm, ein paar imposante Felsen im Nordatlantik und Millionen von Seevoegeln - das ist der noerdlichste Punkt der Aeusseren Hebriden. Es kommt so etwas pathetisches in mir auf: Mensch und Maschine haben es geschafft. Na ja, die anderen Touristen mit ihren Mietwagen auch. Egal, ich habe es geschafft und bin muede und kaputt. Es ist warm und in meiner Motorradkleidung herrscht tropisches Klima inklusive Mittagsregen. Ich fahre ueber Port Ness wieder suedlich. An einem Keltischen Steinkreis versuchen Muecken, Bremsen und anderes Stechgetier mich auszusaugen. Fuer eine eiskalte Cola kehre ich im Cross Inn ein. Innendrin haengen goldene Schallplatten von den Beatles, John Lennon und Paul MacCartney. "Alle echt", erklaert mir Maureen, die Innbesitzerin, "habe ich vor 20 Jahren in einer Lotterie gewonnen und sie nie verkauft". Wow, so ein Sammlung, hier, am Ende der Wetsern Isles. Die Fahrt wird mir jetzt lang. Doch dann endlich erreiche ich das Hebridian Guest House in Stornoway. Hier werde ich und meine morgen einfliegende liebste, entzueckende und reizende Frau die naechsten Tage unseres Urlaubes gemeinsam verbringen. Ich glaub ich war zu lange allein unterwegs :-) Also, ich bin da. Jetzt wieder serioes: Mensch und Maschine brauchen jetzt Pflege: Der Mensch eine Dusche und ein kaltes Bier, die Maschine Kettenbalsam und Benzin.
(geschrieben auf Britischer Tastatur, sorry) Billder kommen spaeter.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Isle of Harris und Caola Scalplay

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Hallo liebe Leser, immer noch Lust auf Äußeren Hebriden? O.k., dann geht es weiter: North Uist verabschiedet mich mit einer wundervollen Hochmoorlandschaft mit Seen und Berge und ein paar Regentropfen. Der Fahrtwind klärt lansam meinen Kopf. Habe gestern mit Norman, der auf Geschäftsreise für Scottish Water ist, noch ein paar Bier gezischt. Er hat mit allen Mitteln versucht mir Gälisch bei zu bringen - auch mit Single Malt Whisky. Der Whisky war ausgetrunken und meine Gälische Aussprache ähnelte immer noch der eines kranken Seehundes. Nun gut, die Fähre nach Harris habe ich nicht verpasst. Der Fährhafen Leverburgh ist noch kleiner als Castle Bay, aber er hat eine Tankstelle. Sehr wichtig, denn im Tank staubte es schon :-) Mit vollem Tank dann zur Westküste. Ich bin sprachlos: die Landschaft ist so schön und absolut unbeschreiblich. Trotzdem mache ich einen Versuch: weiße Srände, türkisfarbenes Wasser, die Felsen ragen bis zu 700 m in die Höhe, die Macher, eine violette Blume, blüht flächenweise, es riecht überall nach Anis. Die Strassen winden sich die Pässe hinauf, natürlich einspurig. Die Mittagspause habe ich in einer Tweedfabrik verbracht - schöne Stöffchen werden hier gewoben. So'n Sakko wär schon toll, aber sieht auf dem Mopped nicht wirklich gut aus. In Tabert, Hauptstadt (Hauptdorf) von Harris, habe ich ein Zimmer gefunden. Die Sonne scheint, also nocheinmal los: jetzt macht es sich bezahlt, das ich auf einer Reisenduro fahre. Ich mache mich auf den Weg nach Caolas Scalplay, eine vom Tourimus vergessene Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Unbefestigte Strassen und Wege lassen mein Stollenprofil mal das tuen, was es tuen soll, ein wenig Halt geben. Crossmäßig fahre ich im Stehen über die Rüttelwege. Nach ca. 20km dann, das schöne Ende der Welt - ja, das muß es sein. Mein Blick schweift über hunderte von kleinen Inseln und Felsbrocken. Die Sonne glitzert und am Ende der Bucht ein kleines Fischerdorf. Kein Pub, kein Geschäft aber nette Leute, die sich ein wenig wundern, was der Typ auf dem Motorrad da macht. Ich setzt mich auf eine Mauer, geniesse und fange an für diesen Blog zu schreiben. Meine Erwartungen an diese so lange geplante Reise sind schon in 4 Tagen alle übertroffen. Es gibt noch unberührte Teile in Europa: Caolas Scalplay ist einer davon. Langsam, ganz lansam werde ich mich diesem Eindruck im Kopf wieder auf den Weg machen nach Tabert.

Mit dem Motorrad zu den Äußeren Hebriden

Reisen auf den Westschottischen Inseln

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